Versichererverband fordert Fonds für Pandemiefolgen
Können privatwirtschaftliche Unternehmen die massiven Folgen einer Pandemie wie der
derzeitigen versichern, ohne ihre Existenz aufs Spiel zu setzen? Diese Frage verneint der
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dessen Geschäftsführer Jörg
Asmussen betont, dass der Risikoausgleich im Kollektiv – Grundidee einer Risikoversicherung
– bei einer Pandemie nicht mehr funktioniere, da nahezu alle Versicherten betroffen seien.
Weil die Versicherer dieses Risiko nicht allein schultern können, hat der GDV nun einen
Vorschlag für einen öffentlich-privaten Katastrophenfonds vorgelegt, mit dem die
wirtschaftlichen Schäden durch eine Pandemie wie Covid-19 abgefedert werden sollen. Er soll
als rechtlich eigenständige Gesellschaft Kapital einsammeln und im Pandemiefall verteilen,
was laut Asmussen „staatliche Ad-hoc-Hilfen teilweise ersetzen könnte“. Die Finanzierung soll
entweder über Pflichtbeiträge der Unternehmen erfolgen, die dann im Fall der Fälle
Pauschalen erhalten würden, oder über eine freiwillige Mitgliedschaft, deren Umfang von
jedem Unternehmen gewählt werden könnte. Im Raum steht eine Summe zumindest „in
niedriger zweistelliger Milliardenhöhe“.
Quelle: FondsFinanz 07/20
Quelle: FondsFinanz 07/20