Aktienhandel per Smartphone verführt zum Zocken
Broker-Apps machen den Handel mit Aktien auch für Privatanleger ohne einschlägige
Kenntnisse zum Kinderspiel und erleben seit einiger Zeit einen Boom. Forscher des LeibnizInstituts für Finanzmarktforschung SAFE haben nun untersucht, ob dieser bequeme Zugang zu
den Kapitalmärkten das Anlegerverhalten verändert.
Sie stellten fest: Smartphone-Broker tendieren deutlich mehr zum Risiko als die Nutzer anderer
Medien. Wenn ein Titel in der Vergangenheit hohe Renditen aufwies, lassen sie sich auch von
starken Kursschwankungen nicht vom Kauf abhalten. Studienmitautor Andreas Hackethal, Leiter
der Forschungsabteilung Household Finance bei SAFE, betont, dass dieses Verhalten nicht nur
bei Neulingen zu beobachten ist: „Die gestiegene Risikobereitschaft ist nicht durch eine
anfängliche, vorübergehende Begeisterung zu erklären, sondern ist Ausdruck einer langfristig
geänderten Anlagestrategie.“ Ebenfalls besorgniserregend: Wer durch den SmartphoneAktienhandel zu mehr Risiko „erzogen“ wurde, tendiert anschließend auch auf anderen Kanälen
zu mehr Risikofreude beim Brokern.
Quelle:FondsFinanz 06/2021
Quelle:FondsFinanz 06/2021